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Anatomie

Die allgemeine Anatomie

In diesem Kapitel wird auf die Grundbegriffe der Anatomielehre eingegangen; zu-nächst wird auf die Nomenklatur, die anatomische Ebenen und die Richtungsbe-zeichnungen Rücksicht genommen. Weiters wird der allgemeine Aufbau des Kno-chens, des Gelenkes und des Muskels ebenso erläutert wie die Struktur der Haut, des Nerven- und des Lymphsystems.
Der Begriff „Anatomie“ leitet sich aus dem Altgriechischen ab: ana = auf, tomè = Schnitt. Es handelt sich um ein Teilgebiet, der Biologie; die Anatomie lehrt die Zerle-gung des Organismus in seine Bestandteile und beschreibt diese.

Der Stütz- und Bewegungsapparat

Der Knochen (os)


Der Röhrenknochen. Struktur: Diaphyse: = Knochenschaft
besteht aus kortikalem Knochen (Substantia compakta) und der in ihm eingeschlossenen Markhöhle (Cavum medulare). Die Substantia compakta wird aus den mikroskopisch kleinen Bauelementen, den Osteonen, aufgebaut.

Epiphyse: = Knochenenden, bestehen aus spongiöser Knochensubstanz (Substantia spongiosa). Die Grundstruktur stellen die Trabekeln (Knochenbälkchen) dar.
Epiphysenfuge: = Wachstumszone des Knochens;
hier werden medial ständig Knorpelzellen gebildet, die nach außen hin ossifizieren.
Beispiele: Röhrbein, Humerus, Tibia, Femur

Der platte Knochen
Struktur:
Er besteht aus zwei kompakten Knochenplatten, zwischen denen sich die Trabekeln befinden.
Beispiele: Os frontale, Scapula, Os ileum


Das Knochenmark (die Medulla):
Medulla ossis rubra: = rotes Knochenmark, es ist für die Neubildung von Blutzellen verantwortlich und befindet sich in den platten Knochen, im jugendlichen Alter auch in den Röhrenknochen.
Medulla ossis flava: = gelbes Knochenmark, Fettmark
dieses füllt die Markhöhle der Röhrenknochen aus.

Medulla ossis gelatinosa: = Gallertmark, es handelt sich hierbei um im hohen Alter oder nach schweren Erkrankungen umgewandeltes Fettmark.

Die Beinhaut (das Periost):
Sie besteht aus fibrösem Bindegewebe, das den Knochen mit Ausnahme des Ge-lenkknorpels umschließt und in eine äußere derbe Schichte, der Fibrosa, sowie in eine innere Schichte, dem Kambium, unterteilt wird. Sehnen und Bänder sind mittels der sog. Sharpeyschen Fasern über die Fibrosa unmittelbar am Knochen befestigt. Das Periost ist reich an Blutgefäßen und Nerven

Die Blutversorgung des Knochens: erfolgt über die periostalen Arterien sowie über die medullären Arterien

Die Fraktur, Frakturheilung
Die Wiederherstellung der Stabilität des Knochens erfolgt durch spontane Kallusbildung
Es kommt bei der Frakturheilung zu einem Abbau von frakturiertem Material durch Osteoklasten und zur Neubildung von Knochenmaterial durch Osteoblasten.

(Auszug: Skriptum: Dr. Andreas SENDLHOFER, Allgemeine Anatomie, Einleitung. 2009 c )